Baobabs – Superfrüchte: Reich an Vitamin C, Ballaststoffen, Antioxidantien, und weiteren wichtigen Inhaltsstoffen. In Afrika nutzen die Menschen Baobabs seit vielen tausend Jahren. Bis auf wenige Ausnahmen war der Baobab im Rest der Welt höchstens durch sein skurriles Aussehen bekannt – dies ändert sich nun zusehends. Das Pulver der Baobab-Früchte erfreut sich wachsender Beliebtheit – vor allem in der veganen oder vegetarischen Ernährung. Das liegt an den vielen positiven Inhaltsstoffen. Aber auch die Kosmetikindustrie nutzt die Vorzüge aus der Baobab-Frucht für neue Haut- und Haarpflegeprodukte.
Der Baobab ist im deutschsprachigen Raum als Affenbrotbaum bekannt. Er wird aber auch Baum des Lebens, Apothekerbaum oder Gigant der Savanne genannt. Seine oftmals skurrile Form macht ihn weithin sichtbar und unverwechselbar. Seit einigen Jahren macht er nun auch durch seine Früchte von sich reden – und das zu Recht.
Baobab-Früchte sind Wildfrüchte und so reich an wichtigen Inhaltsstoffen, dass sie wie Acaibeeren und Gojibeeren auf dem Weltmarkt als „Superfruit“ oder auch „Superfood“ gehandelt werden. Ihr Inhaltsmix macht sie besonders: Das Fruchtpulver enthält etwa zehn mal so viele Ballaststoffe wie Äpfel, sechs mal so viel Vitamin C wie Orangen, sechs mal so viele Antioxidantien wie Heidelbeeren, fünf mal so viel Magnesium wie Avocados, vier mal so viel Kalium wie Bananen und zwei mal so viel Kalzium wie Milch, sowie mehr Eisen als Fleisch. Zu diesem beeindruckenden Mix gesellen sich Vertreter der B-Vitamine und verschiedene Omega-Fettsäuren und weitere. Der Anteil der Inhaltsstoffe variiert je nach Standort der Bäume.
… und schön macht er auch
Traditionell wird der Baobab wegen seiner verschönernden und gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt. Heutzutage hat die Kosmetik-industrie seine Wirkung auf Haut und Haare erkannt und nutzt Öl und Pulver der Frucht für verschiedenste Pflegeprodukte. Das Öl der Samen ist reich an essenziellen Fettsäuren, wie beispielsweise Linolsäure. Diese festigt die Zellmembran und die Struktur der Haut. Das Öl wird in einem aufwändigen Verfahren ausgepresst und kommt in den Herkunftsändern bei verschiedensten Hautleiden zum Einsatz. Besonders erfolgreich soll die Behandlung von Akne und Ekzemen sein.
Aber dank des außergewöhnlichen und hohen Nährstoffgehalts sind Baobab-Produkte auch in Nahrungsmitteln auf dem Vormarsch, zum Beispiel in Smoothies, Müsliriegeln oder Getränken. Das Pulver der Baobab-Frucht regt den Stoffwechsel und das Immunsystem an. Es hilft, den Körper dank seiner hohen Zahl an Antioxidantien vor Zellschäden zu bewahren. Der hohe Ballaststoffgehalt wirkt sich positiv auf die Darmflora und die Darmperestaltik aus. Schon lange behandelten traditionelle Heiler mit dem Pulver Magen-Darm-Erkrankungen. Auch Asthma, Erkältungen, Fieber, Malaria und Pocken, sowie verschiedene Formen von Allergien und Entzündungen wie Arthrose und Arthritis werden traditionell mit Extrakten aus Fruchtbestandteilen behandelt.
Baobab – der Tausendsassa
In Ländern mit Baobab-Vorkommen weiß die traditionelle Medizin aber nicht nur von den heilenden Eigenschaften von Fruchtpulver und Samen. Auch Blüten, Blätter, Rindenstücke und Wurzeln der Bäume werden verwertet. Baobab-Blütenessenzen sollen bei Arthrose und Arthritis helfen. Die Blätter der Baobabs wirken entzündungshemmend und anti-viral. Sie werden traditionell ebenfalls bei entzündlichen Prozessen, Fieber und unter anderem auch zur Malariabehandlung eingesetzt.
Die Kehrseite der Medaille
Die wachsende Beliebtheit der Baobab-Produkte als „Gesundheitsbooster“ hat aber nicht nur positive Begleiterscheinungen. Sie schafft zwar durch erhöhte Nachfrage nach Baobab-Früchten Einkommen vor allem für die meist arme ländliche Bevölkerung. Andererseits erhöht sie den Druck auf die Ressource Baobab. Internationales Interesse und steigende Preise für die Früchte wecken Begehrlichkeiten – was zum Problem werden kann, wenn eine Ressource traditionell von vielen Menschen genutzt wurde und Nutzungsrechte nicht klar geregelt sind. Jedoch nützt das beste funktionierende Regelwerk nichts, wenn die Mechanismen durch individuelle Interessen und Korruption außer Kraft gesetzt werden. Konflikte sind so vorprogrammiert. Bisherigen Nutzern wird plötzlich der Zugang zu Bäumen und Früchten verwehrt, weil die Nutzungsrechte individualisiert und an den Meistbietenden vergeben werden. Somit würde eine wichtige Nahrungsquelle für große Teile der Bevölkerung entfallen.
Eindeutig geklärt ist auch nicht, wie sich das Sammeln der Früchte auf die Vermehrung der Baobabs und damit den Erhalt des Baumbestandes auswirkt. Die Bäume können sehr alt werden und brauchen lange für ihr Wachstum. Auch die Gebiete mit Baobab-Vorkommen unterscheiden sich voneinander – dies erschwert generelle Aussagen zu deren Vermehrung und zum Arterhalt. Es ist nicht eindeutig erforscht, wie viele Samen in der Natur verbleiben müssen, um den Fortbestand der Art zu sichern.
Bleibt zu hoffen, dass die Erfahrungen mit anderen Wildfrüchten und Rohstoffen zur sensiblen Nutzung führt, um negativen Auswirkungen entgegen zu wirken. Damit die Ressource „Baobab“ und die Nutzungsrechte geschützt werden und trotzdem der Handel mit dieser wertvollen Frucht für den Weltmarkt möglich bleibt.
Dieser Beitrag ist zur allgemeinen Information gedacht und kein Ersatz für den qualifizierten Rat von Ärzten oder Apothekern.
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