Gus Le Breton erzählt eine besondere Baobab Geschichte von zwei Viehzüchtern in Simbabwe. Die beiden stritten sich darüber, “wer den Größeren hat”. Natürlich sprechen wir über Baobabs.
Wir machen eine Zeitreise in das Simbabwe der 1950er Jahre. Zwei Viehzüchter lebten auf benachbarten Farmen im Südosten des Landes. Auf jedem der beiden Grundstücke wuchs ein riesiger Baobab Baum.
Eines Abends saßen die beiden Farmer zusammen. Sie unterhielten sich darüber, welcher der beiden Bäume der größere wäre. Das herauszufinden war schwer. Beide Bäume waren schon ziemlich alt und innen hohl – wie das bei alten Baobabs häufig vorkommt. Beide hatten einen “Eingang” zur Höhle – einer war groß, der andere klein.
Während sie über die Größe ihrer Baobabs stritten, sagte einer zum anderen: “Der Baum auf meinem Grundstück ist größer als der Baum auf deinem Grundstück”. Der andere Bauer widersprach natürlich und antwortet darauf: “Nein, der Baum auf meinem Grundstück ist viel größer als deiner.” Wer hatte recht?
In der Nacht, lange nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, kam einem der Farmer eine interessante Idee: Er schlich zum Grundstück seines “Kontrahenten” und nahm sich dessen Auto – einen riesigen Land Rover. Er parkte das Auto direkt im hohlen Baum auf seinem Grundstück. Dann holte er sein eigenes Auto und parkte es im Baum direkt neben dem anderen. Zwei Land Rover friedlich nebeneinander im Inneren des alten Baobab.
Als der andere Farmer am nächsten Morgen aufstand und mit seinem “Landy” losfahren wollte, konnte er ihn nirgendwo finden. Er rannte wild schreiend herum. Da bekam er den Tipp, dass er sein Auto finden könne, wenn er im Baobab auf dem Nachbargrundstück suchen ginge. Tatsächlich fand er dort sein Fahrzeug wieder.
Obwohl die Geschichte witzig ist und auch ein positives Ende hat, bleibt die Frage, welcher der Bäume nun wirklich der größere war.
Hätte ich einen Tag mehr Zeit gehabt in dieser Gegend, wäre ich gerne zu den beiden Grundstücken gefahren, um mir die beiden Baobabs anzusehen – sie müssen wirklich riesig gewesen sein, wenn zwei Land Rover darin Platz fanden…
Gus habe ich 2015 auf einer Messe in Deutschland kennen gelernt und im selben Jahr in Simbabwe wieder getroffen, als ich dort Baobab Sammlerinnen bei Mount Darwin und Masvingo besucht habe. Gus ist der CEO von B’Ayoba, einem Baobab Früchte verarbeitenden Unternehmen mit Sitz in Harare.