Peggy Dlephu lebt und arbeitet in Knysna in Südafrika. Das ist kein Geheimnis, denn die umtriebige Künstlerin betreibt dort eine eigene Galerie. Außerdem begleitet sie Touristen durch ihre schöne Wahlheimat an der Garden Route und ist sehr aktiv auf Facebook. Dort habe ich auch vor einiger Zeit ihre Baobab-Gemälde entdeckt.
Von meinen eigenen Reisen erinnere ich die schönen Baobabs in der Limpopo Provinz. Wir kommen gleich zur Sache uns sprechen über Peggy’s Arbeit und ihren Bezug zu den Giganten.
Den Baobab kennt sie aus ihrer Kindheit und Jugend und von ihren vielen Reisen in andere afrikanische Länder. In Sambia hat sie viele Baobab Früchte gegessen. Am Sambesi River, dem weltbekannten, magischen Fluss ist ihre Baobab Lieblingsregion.
Auch von der praktischen Seite des Baobabs hat sie einiges zu erzählen. Schon als Kind zog sie los und sammelte Baobab Früchte. Aus dem Fruchtpulver wurde eine Art Brei hergestellt. Verschiedene Bestandteile vom Baobab wurden im Dorf als Medizin verwendet. Zum Beispiel bei Magenschmerzen: man legte Rindenstücke in Wasser und verabreichte das dem Patienten, um seine Schmerzen zu lindern.
Baobab gegen Kopfschmerzen
Junge Blätter verwendete man wie Gemüse in einer Soße und aß sie zusammen mit Maisbrei. Kopfschmerzen behandelte man mit älteren und damit etwas härteren Blättern. Man weichte sie in Wasser ein und trank den Sud. Der Rauch verbrennender Blätter sollte ebenfalls gegen Kopfschmerzen helfen.
Auch das Pulver der Früchte mochte sie sehr gerne. Es hat einen leicht säuerlichen aber für sie angenehmen Geschmack. Es soll helfen, hohen Blutdruck zu regulieren. Dem Gespräch entnehme ich, dass alle Teile des Baobabs traditionell eine Verwendung fanden. Selbst die Wurzeln setzte man ein. In Wasser gekocht und abgekühlt, trank man den Sud zur Behandlung von Diabetes.
Der größte Baum in Afrika
Auf meine Frage, warum der Baobab so besonders ist, meint Peggy “der Baobab ist der größte Baum, den wir in Afrika haben.” Man kann ihn ursprünglich nur in Afrika und Australien finden – wobei dort und auf Madagaskar andere Arten als auf dem afrikanischen Festland wachsen.
Außerdem sind die Bäume so groß und manchmal innen hohl, dass Menschen angefangen haben, sie als Wohnräume zu nutzen – “was ziemlich cool ist, denn außer Wasser ist fast nichts anderes im Baum” meint Peggy und bezieht sich darauf, dass die Bäume einen hohen Anteil an Wasser aufweisen. Die größten Feinde vom Baobab seien Dürren und Blitzschlag.
Schon als Kind hat sie gerne gemalt. Ihre Gemälde sind lebhaft und farbenfroh. Gekonnt erzählt sie ihre Erinnerung an das Leben im afrikanischen Dorf. Der Öffentlichkeit zeigt sie ihre Bilder erst seit etwa 15 Jahren.
“Als ich anfing mit der Malerei verwendete ich Acrylfarben auf Papier. Als die Jahre ins Land gingen, stellte ich fest, es ist besser für mich, wenn ich Acrylfarben auf Leinwand verwende”, meint die Künstlerin. Ein pragmatisches Argument, bedenkt man, dass sich die Farbe auf Leinwand besser hält – das sei wichtig für ihre reisebegeisterten Kunden aus aller Welt.
Der Ausdruck ihres kulturellen Erbes auf Leinwand ist ihr nicht genug. Vor einiger Zeit drückte sie noch einmal die Schulbank und bildete sich weiter zur Reiseführerin. So möchte sie ihrem Anspruch besser gerecht werden, ihren Besuchern ein ganzheitliches Bild von Afrika zu vermitteln. Ihre Gäste sollen mehr vom ‘Afrikanischen Leben und der Kulturen’ mitbekommen.
Zum Abschluss erzählt sie mir noch, dass der Baobab auch “Lucky Tree” – also Glücksbaum genannt wird. Wenn man sich Gemälde mit Baobabs an die Wände zuhause hängt, gibt es keine Auseinandersetzungen mehr – nur noch Freude und Glück. Das auszuprobieren lohnt sich auf jeden Fall…
Weiterführende Informationen: Peggys Webseite
Hallo Heike!
Ich recherchiere zu Baobab für ein Buch und bin dabei auf diese Seite gestoßen, gefällt mir supergut, viel Info zu Baobab! LG, Alexandra
Hallo Alexandra, vielen Dank für Dein positives Feedback – das freut mich. Ein Buch, das klingt aber spannend – was für ein Buch wird es denn? Beste Grüße, Heike