Dominikus Collenberg bedient sich eines ungewöhnlichen Indikators, wenn es um die Prognose für vielversprechende Produkte für die Firma B’Ayoba geht: auf alles, was “gut läuft” reagiert er allergisch – so ist es bei ihm auch mit dem Baobab. Seine allergische Reaktion auf das Baobab Fruchtpulver ist stark – daraus leitet er eine große Zukunft für die Superfrucht aus Afrika ab.
Dominikus kenne ich schon “ewig”. Zum ersten Mal haben wir uns 1997 während des Studiums in Berlin getroffen. Anschließend habe ich für einige Zeit in Simbabwe gearbeitet. Zur gleichen Zeit war er mit einem Studienprojekt einer Berliner Universität in Simbabwe unterwegs.
Triftige Gründe, um in Simbabwe zu bleiben
Auch später haben sich unsere Wege verschiedentlich gekreuzt – so auch im vergangenen Jahr auf der Biofach, der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel in Nürnberg. Dominikus war in Sachen Baobab-Marketing für B’Ayoba unterwegs. Nun sitze ich bei ihm zu Hause am Tisch in Harare zu einem Interview über Baobabs.
Zwei Wege, so sagt er, haben ihn nach Simbabwe geführt – der professionelle und der persönliche. Zu letzterem zuerst: nach seiner Lehre zum Biobauer brach er vor vielen Jahren von seinem Lehrhof in Köln auf. Nach Kapstadt trampen wollte er. “Da bin ich eben durch Simbabwe gefahren – oder als Tramper gefahren worden und hab mich gleich in das Land verliebt und hinterher hab ich mich eben in die Tochter von einem Landwirt verliebt” erinnert er sich mit einem Lachen im Gesicht.
Baobab Social Business als Lösung
Sein beruflicher Weg führte ihn zunächst in die Entwicklungszusammenarbeit – das war auch der Anlass, warum wir uns überhaupt vor Jahrzehnten kennen lernten. Recht früh stellte er fest, dass die Partner in Entwicklungsprojekten zu früh die Verantwortung für Projekte übertragen bekommen oder einfach zu “schwach” sind, um damit weiterzumachen.
Er wandte sich der unternehmerischen Seite zu, nur um festzustellen, dass diese zwar ein langfristiges Interesse an Investitionen und “Sharholder Value” hat aber dafür wenig für Entwicklung. “Deswegen kam ich nach Simbabwe und habe ein ‘Social Business’ gegründet”, sagt er und schlussfolgert “wir haben letztlich das Ziel, Kleinbauern und Landlosen eine vernünftige Existenz anzubieten… da haben wir verschiedene Produkte entwickelt und eines davon war Baobab”. Das Interesse an der Frucht ist inzwischen so groß, dass Baobab in Simbabwe und vor allem international vertrieben wird.
Den “Baobab Riecher” haben
Seine Erklärung, wie er ausgerechnet auf Baboab für die Vermarktung stieß ist ausgesprochen interessant. “Ich hab so ein paar Produkte, die richtig gut laufen und auf alle habe ich eine allergische Reaktion und das gleiche gilt bei Baobab – insofern bin ich … ganz zufrieden” sagt er und lacht wieder.
Wenn er das Pulver von Baobab-Früchten in der Nase hat, bekommt er rote Augen – “aber richtig.” Woran das liegt, weiß er nicht. Es interessiert ihn auch nicht weiter. Was für ihn zählt, ergänzt er so: “Auf jeden Fall habe ich den Riecher, dass es ein gewinnbringendes Geschäft werden wird. Man spricht ja auch vom Riecher”.
Ich bin hin und weg von dieser Erklärung. Von einem derartigen Phänomen – man könnte es fast Geheimwaffe nennen – habe ich bislang noch nie gehört. Gespannt werde ich weiter verfolgen, ob die Nasenprognose eintrifft…